Projektpartner laden zu erster Informationsveranstaltung ein

Über 50 Anwohnende sind in Niese zum Informationsabend der Projektpartner erschienen.

Projektpartner laden zu erster Informationsveranstaltung ein

Projektpartner laden zum Informationsabend für Anwohnende

Wenn in einer Gemeinde ein Windpark gebaut wird, ist das nicht nur ein großer Schritt für die Menschen, die diesen planen, errichten und später betreiben. Es ist vor allem für die Anwohner:innen eine relevante Veränderung Ihrer direkten Umgebung, weswegen alle Beteiligten früh zusammenkommen und Informationen miteinander teilen sollten. Das gilt auch dann, wenn der Windpark gar nicht komplett neu entsteht, sondern lediglich „repowert“ wird.

In der Gemeinde Lügde im Landkreis Lippe (NRW) steht ein solches Repowering-Projekt nun kurz vor der Umsetzung. Insgesamt neun Altanlagen drehen sich hier seit beinahe 30 Jahren zwischen den Ortschaften Niese und Köterberg. In dieser Zeit erzeugten sie zusammen weit über 100 Mio. kWh Strom, der Anblick der teilweise noch auf Gittermasten montierten Windräder gehört für viele Menschen bereits fest zum Bild Ihrer Region dazu. Vielleicht ist dies der Grund, weshalb am Abend des 25. November über 50 Menschen die Informationsveranstaltung im Nieser Gasthof „Zur Rose“ besuchen, zu der die Projektentwicklungs- und zukünftige Betreibergesellschaft „Windstrom Niese-Köterberg“ geladen hat. Der holzgetäfelte Saal ist beinahe voll besetzt, als Benedikt Koch und Markus Toeberg die Gäste um 19 Uhr bei Bier und Salzstangen begrüßen und ihre Projektpartner von der naturstrom AG, Simon Rhodes und Franziska Rutscher vorstellen.

Koch war sechs Jahre alt, als seine Eltern die Firma „Wind Koch & Solar“ gründeten und im Jahr 1993 fünf Nordex-Windräder nördlich von Niese errichten ließen. Heute ist er zusammen mit Toeberg, dessen Unternehmen „ToGro“ wenig später zwei Tacke-Windwäder nahe Köterberg installierte, Teil der eigens für das Repowering gegründeten Gesellschaft „Windstrom Niese-Köterberg“, zu der als dritter gleichberechtigter Partner auch naturstrom gehört. Von Anfang an steht fest: die Leute vor Ort, die wollen wir beim Projekt mitnehmen!

Der Vorsatz ist an diesem Abend, nur wenige Wochen nach Beginn der Bauvorbereitungen, deutlich zu spüren, denn bei der Präsentation werden keine Themen ausgespart. Dabei wird der Exkurs in die Vergangenheit bewusst kurzgehalten. Alle Anwesenden möchten viel lieber wissen: was passiert da gerade auf den Flächen in unserer Nachbarschaft wie sehen die Pläne für die Zukunft aus?
Die Projektierer wissen das und geben Antworten auf drängende Fragen: Wo genau sollen die Anlagen stehen? Werden die alten Fundamente komplett zurückgebaut? Wer repariert Straßen und Wege, wenn es beim Transport der Bauteile zu Schäden kommt? Und wer entscheidet darüber, welchen gemeinnützigen Zwecken das Flächen-Nutzungsentgelt zugutekommt?
Beachtung erfahren zudem die konkreten Kompensations- und Vermeidungsmaßnahmen im Bereich Naturschutz; Fragen zum Schallschutz und Abstellzeiten der Anlagen werden umfassend beantwortet.

Nach über zwei Stunden Austausch sind viele Bürger:innen ihre Fragen und teilweise auch Sorgen losgeworden, beinahe jedes Anliegen kann umfassend geklärt werden. Es werden Themen gesammelt, die zum jetzigen Zeitpunkt noch offen sind. Fragen nach Bürgerbeteiligung und einem Anrainerstromtarif. Für die Projektpartner ist klar: wir wollen diese Möglichkeiten schaffen. Sobald der Stand des Projektes klare Aussagen dazu erlaubt, wird es eine neue Informationsveranstaltung geben. Und auch dann wird es hoffentlich wieder voll im Gasthof „Zur Rose“ in Niese. Denn nur gemeinsam ist die Energiewende zu schaffen.

Das Repowering-Projekt „Windpark Niese-Köterberg“ auf einen Blick:

Projektgesellschaft: WindStrom Niese-Köterberg GmbH & Co. KG

Projektpartner: naturstrom AG – Koch Wind & Solar GmbH & Co. KG – ToGro Windenergie OHG

Abbau von neun Altanlagen
Typen:
5x Nordex N27 (Nabenhöhe 40 m)
2x Nordex N29 (Nabenhöhe 40 m)
2x Tacke TW600e (Nabenhöhen 50 + 60 m)

Inbetriebnahme der Altanlagen:
1990 – 1998

Geplanter Rückbau:

2023 – 2024
Bisherige Gesamtleistung:
2,55 MW

Bau von drei neuen Anlagen
Typ:
Nordex N149/4500 (Nabenhöhe: 1x 125 m, 2x 164 m)

Geplante Inbetriebnahme:
Erste Jahreshälfte 2025

Künftige Gesamtleistung:
13,5 MW